Titel: Fifty Shades Darker – Gefährliche Liebe
Autor: E.L. James
Originaltitel: Fifty Shades
Übersetzer: Andrea Brandl, Sonja Hauser
Erscheinungsdatum: 03.09.2012
ISBN: 978-3442478965
Seitenanzahl: 608
Verlag: Goldmann
Inhalt:
Nach der Trennung von Christian ist Ana am Boden zerstört. Trotz des neuen Jobs kann sie keinen Boden mehr fassen und lebt nur noch von einem Tag auf den anderen. Vor lauter Kummer vergisst sie das Essen, kann kaum noch schlafen und alles in ihrem Kopf dreht sich nur um einen. Christian Grey. Den reichen, gut aussehenden, ab und an charmanten, aber auch arroganten Mistkerl, der ihr seit Wochen den Kopf verdreht und sie in seine tiefen und dunklen Abgründe entführt. Wenn es nach ihr ginge, würde sie ihn nie wieder sehen (zumindest hofft sie das), doch das Schicksal hat scheinbar andere Pläne. Kurz vor der Fotoausstellung ihres Freundes José meldet sich Christian bei ihr und bietet ihr an, sie zur Ausstellung zu begleiten. Mangels eines Transportmittels muss sie letztendlich zusagen und verfällt schon bald erneut seinem Charme. Doch für Christian hat sich einiges geändert, denn er möchte sich seinen inneren Dämonen und seiner Vergangenheit stellen, um Ana und sich eine normale Beziehung zu ermöglichen. Doch was ist schon normal, wenn plötzlich eine Ex von ihm auftaucht und die beiden verfolgt?
Fazit:
„Fifty Shades Darker“ ist der zweite Band der „Fifty Shades“-Trilogie von E.L. James. Die Beziehung zu Christian hat Ana nicht wirklich gut getan und sie durch seine außergewöhnlichen, sexuellen Vorlieben nur unglücklich gemacht. Doch schon kurz nach der Trennung muss sie feststellen, dass dies wohl der größte Fehler ihres Lebens gewesen ist. Vielleicht war es aber auch schon ein Fehler, an Stelle von Kate zu dem Interview mit dem erfolgreichen, jungen Firmenchef zu erscheinen. Die Trennung macht ihr Leben nicht einfacher, sondern eher unerträglich. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Kate ist mit ihrem Freund Elliot, dem Bruder von Christian, und ihren Eltern im Urlaub, während sich Ana die erste Woche im neuen Job bewähren muss. Ihr neuer Vorgesetzter, Jack, ist ihr mehr als zugetan, doch für sie zählt nur ein Mensch auf der ganzen weiten Welt. Christian Grey. Durch eine spontane Fügung gelingt es den beiden bereits nach einer Woche, einen Neuanfang zu starten und von nun an soll sich alles ändern. Während Christian versucht, gegen seine Vergangenheit zu kämpfen und Ana zu beweisen, dass er auch eine ganz normale Beziehung führen kann und will, möchte Ana versuchen, sich an seine Vorlieben gewöhnen. Durch eine ehemalige Ex von Christian werden die beiden nur noch enger aneinander gebunden, da nicht sicher ist, ob eine Gefahr von ihr ausgeht und Christian alles daran setzt, seine bereits verloren geglaubte Ana zu beschützen. Während Ana sich über ihre Gefühle zu Christian sehr sicher ist, muss er erst lernen, wie es ist, zu lieben und geliebt zu werden.
Christian ist ein sehr tiefgründiger Charakter mit einer schrecklichen Vergangenheit, die sein ganzes Leben beeinträchtigt. Im zweiten Band der Trilogie wird endlich klar, warum er ist, wie er ist. Er macht eine große Veränderung durch, die nur dank der Hilfe seiner Ana möglich ist. Er führt einen Kampf gegen seine inneren Dämonen und schöpft die Kraft dafür aus der bedingungslosen Liebe, die Ana ihm entgegen bringt. Er muss zwar noch viel lernen, doch er macht gewaltige Fortschritte auf dem Weg in ein halbwegs normales Leben. Während früher seine Arbeit für ihn höchste Prioritäten hatte, ist Ana nun zum Mittelpunkt seines Universums geworden. Keiner kann mehr ohne den anderen sein, ein Ende ist undenkbar.
Während der erste Band schon sehr viel Tiefen und Gefühle aufgebracht hat, ist dieser noch einmal emotionaler und birgt viele dramatische, spannende aber auch lustige Szenen. Ana muss viele wichtige Entscheidungen treffen und sich so mancher Herausforderung stellen. Endlich lernt sie Christian richtig kennen und muss mit einigem klarkommen. Doch ihre bedingungslose Liebe und diese beneidenswerte Kraft machen sie zu etwas ganz besonderem und ich bin sicher, gemeinsam sind sie und Christian unschlagbar.
Der Schreibstil hat sich im Vergleich mit dem ersten Band sehr gebessert. Es sind nicht mehr allzu viele Wortwiederholungen vorhanden und auch insgesamt ist der Stil besser.
Insgesamt hat mir der zweite Band der “Fifity Shades”-Trilogie fast noch einen Tick besser gefallen als der erste Band und ich freue mich sehr auf den dritten, und somit letzten, Teil “Fifty Shades Freed”. Emotional, spannend, fesselnd und zwei Protagonisten, die man einfach lieben muss – “Fifty Shades Darker” hat mich vollkommen überzeugt.
HIER findet ihr die Leseprobe zu Band 2 “Shades of Grey – Gefährliche Liebe”.
Titel: Sieben Minuten nach Mitternacht
Autor: Patrick Ness, Siobhan Dowd, Jim Kay
Originaltitel: A Monster calls
Übersetzer: Bettina Abarbanell
Erscheinungsdatum: 2011
ISBN: 978-3570153741
Seitenanzahl: 216
Verlag: cbj
Inhalt:
Nachdem sein Vater ihn vor 7 Jahren wegen einer anderen Frau verlassen hat und in die USA ausgewandert ist, lebt der 13-jährige Conor O’Malley alleine mit seiner Mutter. Doch diese ist schwer krank und muss eine Chemotherapie nach der anderen über sich ergehen lassen. Doch Connor sieht die ganze Sache optimistisch – die Ärzte werden seine Mama wieder gesund machen. Bald ist es soweit und es wird ihr wieder richtig gut gehen. Doch die Behandlung scheint einfach nicht anschlagen zu wollen und so geht es immer weiter bergab. Connor wird währenddessen immer wieder vom gleichen Albtraum heimgesucht und wacht jedes mal schreiend in seinem Bett auf. Eines Nachts – genau Sieben Minuten nach Mitternacht taucht ein Baummonster vor seinem Fenster auf und sucht ihn seitdem regelmäßig heim. Bald schon weiß er nicht mehr, was ein Traum und was die Wirklichkeit ist, denn woher kommen die Eibennadeln in seinem Zimmer?
Fazit:
„Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist ein Roman von Patrick Ness. Die ursprüngliche Idee stammt von Siobhan Dowd, die laut Ness bereits „vier packende Romane für junge Erwachsene“ geschrieben hatte. „Sieben Minuten nach Mitternacht“ sollte ihr fünftes Werk werden – die Charaktere, ei detailliertes Exposé und den Anfang hatte sie bereits fertig. Doch im Alter von 47 Jahren erlag sie im Jahr 2007 einem dreijährigen Kampf gegen Brustkrebs und konnte somit dieses Werk niemals beenden. Dem hat sich Patrick Ness 2011 angenommen und ein Buch geschrieben, bei dem er sich vorstellen konnte, dass es Siobhan Dowd gefallen hätte. Illustriert wurde dieser Band von Jim Kay. Als reines Jugendbuch kann man „Sieben Minuten nach Mitternacht“ wahrlich nicht bezeichnen. Ich hatte keine Ahnung, was mich bei diesem Buch erwartet – ich wusste nur, dass es verdammt gut sein sollte. Und ja, das war es. Was als normales Jugendbuch beginnt, endet in einem Thema, dass für so manchen eine echte Qual ist. Ich habe am Ende Rotz und Wasser geheult und habe auch nach dem Zuklappen noch 5 weitere Minuten auf das Buch gestarrt. Es um 00:07 Uhr zu beenden habe ich nicht ganz geschafft – um genau zu sein war es 00:23 Uhr, da ich es nicht weglegen konnte.
„Sieben Minuten nach Mitternacht“ erzählt die Geschichte eines 13-jährigen Jungen, der sich darüber im Klaren werden muss, dass seine Mama den Kampf gegen ihre Krankheit verlieren wird. Connor ist ein sehr stiller Junge, stets darauf bedacht, es allen recht zu machen. Seit seine Mutter krank geworden ist, haben sich alle in der Schule von ihm abgewandt und keiner scheint ihn mehr so richtig wahrzunehmen. Außer Harry und seine Kumpels, denn diese gehen jede Pause auf ihn los, um ihn zu mobben. Doch Connor lässt das alles still über sich ergehen und lügt sogar die Lehrer an, als sie ihm helfen wollen. Das Monster, welches beinahe jede Nacht bei ihm auftaucht, macht ihm absolut keine Angst. Es behauptet stets, er habe es gerufen, doch er weiß nicht, warum. Irgendwann beginnt es, ihm Geschichten zu erzählen – 3 an der Zahl. Jede Geschichte zeigt ihm, dass es oft anders kommt, als man denkt.
Connors Mutter ist eine Frau, die immer wieder versucht, für ihren kleinen Connor stark zu sein und ihm das Gefühl zu geben, dass alles wieder gut wird, obwohl sie sich selbst bereits mit ihrem Schicksal abgefunden hat. Ihre Mutter dagegen ist eine echte Hexe. Für sie zählt nur ihre Tochter. Mit Connor kommt sie keineswegs klar – genauso kann er sie ebenfalls nicht ausstehen. Connors Vater, der mit seiner neuen Frau und kleinen Tochter in den USA lebt, scheint sich nicht recht über seine Verantwortung als Vater im Klaren zu sein. Zum einen mimt er den guten Vater, der seinem Sohn Ratschläge erteilen will, zum Anderen möchte er nicht, dass Connor im Ernstfall mit ihm nach Amerika geht.
Was das Monster betrifft, möchte ich gar nicht allzu viel verraten. Bis zum Ende kann man nicht so wirklich sagen, ob es Connor eher helfen oder schaden möchte. Zum einen richtet es oft nur Schaden an, zum anderen spendet er Connor auf eine bestimmte Weise Trost, wie es sonst keiner kann. Connor ist so unglücklich mit dem Leben bei seiner Großmutter, dass er in dem Monster fast schon eine Art Verbündeten oder sogar einen Freund sieht.
Ich habe selten ein so bewegendes Buch gelesen, welches mit derart zu Tränen gerührt hat. „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist eine Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Realistisch, berührend und herzzerreißend begleitet man den kleinen Connor auf dem Weg zu seiner schlimmsten Erkenntnis. Die Illustrationen sind teilweise recht gruselig, spiegeln die Situtationen, in denen Connor und das Eibenmonster sich befinden jedoch perfekt wieder. Eine direkte Schreibweise machen dieses Buch zu einem unglaublichen Roman, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Titel: Erwählte der Ewigkeit
Autor: Lara Adrian
Originaltitel: Darker after Midnight
Übersetzer: Katrin Kremmler
Erscheinungsdatum: 2012
ISBN: 978-3802583858
Seitenanzahl: 457
Verlag: Egmont Lyx
Inhalt:
Der Stammesvampir Sterling Chase hat seit einiger Zeit mit den tiefen Abgründen der Blutgier zu kämpfen. Nicht mehr lange und er mutiert zum Rogue, einem verlorenen Blutjunkie, den nichts mehr von seiner Gier befreien kann – außer der Tod. Nachdem selbst der Orden, dem er bis vor kurzen angehört hat, ihm nicht mehr helfen kann und ihn deshalb rausgeschmissen hat, sieht er seinen letzten Dienst darin, sich zu opfern, bevor die Blutgier ihn komplett übermannt. Durch eine List von Dragos wird die Polizei und das FBI auf das Hauptquartier des Ordens aufmerksam und vermutet dort einen Stützpunkt von Terroristen. Sterling Chase stellt sich den Behörden und verschafft dem Orden somit die nötige Zeit, das Hauptquartier zu evakuieren und zu flüchten. Er landet währenddessen in Polizeigewahrsam und trifft dort auf die Zeugin Tavia Fairchild, die Assistentin von Senator Clarence, auf den Dragos es schon die ganze Zeit abgesehen hat. Doch seine Warnung kommt zu spät, Clarence ist bereits Dragos zum Opfer gefallen und dient ihm nun als treuer Lakai. Chase gelingt die Flucht und schnappt sich währenddessen die schöne Tavia, da sie mittlerweile skeptisch geworden und dadurch ebenfalls in großer Gefahr ist. Chase hat nichts mehr zu verlieren und setzt sich als Ziel, Dragos ein für alle mal unter die Erde zu bringen.
Fazit:
„Erwählte der Ewigkeit“ stellt das lang erwartete Finale der „Midnight Breed Series“ von Erfolgsautorin Lara Adrian dar und ist somit der 10. Band ihrer Reihe. Sterling Chase ist kurz davor, der Blutgier endgültig zu verfallen und musste deswegen den Orden verlassen. Sein letzter Dienst für seine Freude besteht darin, sich selbst den menschlichen Behörden auszuliefern, damit die anderen die Chance bekommen, ihre Frauen und Kinder zu evakuieren und in ein anderes Hauptquartier umzuziehen. Er dagegen wird in Gewahrsam genommen und in ein Gefängnis der Polizei gesteckt, wo Tavia Fairchild ihn als den Attentäter auf einer Veranstaltung ihres Chefs, Senator Clarence, identifizieren soll. Bei dieser bestand die Aufgabe darin, den Ehrengast des Senators – Dragos – ein für alle mal zu erledigen. Doch diese ist gescheitert und Chases’ Gesicht überall in den Medien aufgetaucht. Chase hat schon fast mit seinem Leben abgeschlossen, doch eine Sache muss er vorher noch aus dem Weg räumen: Dragos. Die schöne Tavia hingegen weiß gar nicht, wie ihr geschieht, als sie von Chase entführt wird. In ihm sieht sie einen psychopatischen Killer und ein Monster, doch das, was er über den Senator und Dragos sagt, macht sie skeptisch und bringt sie dadurch in große Gefahr. Tavia ist von klein auf bei ihrer Tante aufgewachsen und wurde stets von ihrem Arzt Dr. Lewis begleitet, der sie ständig untersucht und auf Grund ihrer mysteriösen Krankheit mit Tabletten versorgt hat. Obwohl sie mit Chase ziemlich viel durch machen muss, ist sie unheimlich stark und selbstbewusst, sowie auch mutig. Auch mit den kommenden Veränderungen kommt sie erstaunlich gut klar. Dass sie jedoch am Ende eine wichtige Rolle spielen würde, hätte niemand gedacht…
Wow. Was für ein Abschluss! Anders kann man diesen Band nicht beschreiben. Darin gab es einige Wendungen, in denen ich mich fragte, wie Chase und der Orden da wieder heraus kommen sollten. Mit einem guten Ende habe ich sowieso nicht gerechnet, aber dieses Finale war das Sahnehäubchen einer riesigen Torte. Ich habe mit jedem der Jungs mit gelitten und Todsängste um sie gehabt, da die Situation einfach aussichtslos zu sein schien. Die Beziehung zwischen Chase und Tavia ist wie das Spiel mit dem Feuer, da Chase jeden Moment abzustürzen droht. Seine Selbstbeherrschung ist wirklich bemerkenswert und sein Mut und seine Treue dem Orden gegenüber unerschütterlich. Die Handlungsstränge waren von Anfang an perfekt durchdacht und machen diese Reihe zu etwas ganz besonderem. Einige Serien verlieren mit ansteigender Zahl der Bände ihren Reiz und die Spannung und lassen dabei den Lesespaß in Richtung Wallhall abwandern. Die „Midnight Breed-Reihe“ dagegen ist durchgängig einfach unglaublich gut, spannend, dramatisch und actionreich. Von Anfang an wird auf die Geschehnisse im 10. Band und sogar darüber hinaus hingearbeitet und macht daraus eine perfekt abgerundete Story in 10 Bänden. Ein direkter Abschluss der Reihe stellt „Erwählte der Ewigkeit“ nicht dar, da im Februar 2013 mit „Vertraute der Sehnsucht“ bereits für Nachschub gesorgt wird – allerdings spielt diese Geschichte 20 Jahre später und dreht sich um die (noch) kleine Mira, die von dem Ordenskrieger Nikolai und seiner Stammesgefährtin Renata aufgezogen wird. Trotzdem hoffe ich, dass auch alle anderen bekannten Charaktere wieder mit von der Partie sind, da sie mir über die letzten 4 Jahre sehr ans Herz gewachsen sind.
Abschließend kann man nur sagen: WOW! Meiner Meinung nach ist die „Midnight Breed-Series“ von Lara Adrian eine der großartigsten Vampirreihen, die ich je gelesen habe. Wer braucht schon Edward, wenn man einen dieser heißen Ordenskrieger haben kann? Actionreich, spannend, gefühlvoll und prickelnd heiß stellt „Erwählte der Ewigkeit“ einen perfekten Abschluss der „Dragos-Saga“ dar und weckt in mir als Leser das Gefühl, über Jahre hinweg gute Freunde begleitet zu haben, die jetzt hoffentlich endlich ihren Frieden finden. Zumindest in den nächsten 20 Jahren
Titel: Die Tochter der Tryll – Verborgen
Autor: Amanda Hocking
Originaltitel: Switched – A Trylle Novel
Übersetzer: Violeta Topalova
Erscheinungsdatum: 27.08.2012
ISBN: 978-3-570-16144-9
Seitenanzahl: 302
Verlag: cbt
Inhalt:
Die 17jährige Wendy Everly hat es in ihrem Leben wirklich nicht einfach. Als sie 6 Jahre alt war, wurde sie von ihrer Mutter als Monster bezeichnet und beinahe mit einem Messer getötet, wenn ihr Bruder Matt ihr nicht das Leben gerettet hätte. Seitdem lebt ihre Mutter in einer Nervenheilanstalt, während Wendy zusammen mit ihrem Bruder Matt und ihrer Tante Maggie von einer Stadt in die nächste ziehen, da Wendy in der Schule einfach keinen Anschluss findet und von einem Schlamassel in den nächsten gerät. Nun hat sich Wendy vorgenommen, das alles besser werden soll. Sie will ihren Schulabschluss machen und endlich ein normales Leben führen, doch ihre besondere Fähigkeit, Menschen manipulieren zu können, kann sie oft doch nicht zurückhalten. Freunde hat sie noch immer keine gefunden, doch der gutaussehende Finn scheint ein Auge auf sie geworfen zu haben, da er sie stets beobachtet. Mit der Zeit nähern die beiden sich an und tanzen sogar gemeinsam auf dem Schulball, doch Finn baut plötzlich eine merkwürdige Distanz zu ihr auf, die Wendy totunglücklich macht und sehr verwirrt. Als er dann auch noch an ihrem Fenster auftaucht und ihr weißmachen will, sie sei eine Tryll und nicht das Kind ihrer Mutter, hält sie ihn für total bescheuert. Doch tief in ihrem Inneren hat sie schon immer gewusst, dass sie anders ist und versucht nun ihrer Herkunft auf die Spur zu gehen.
Fazit:
„Verborgen“ ist der erste Teil der „Die Tochter der Tryll“-Trilogie von Amanda Hocking. Im Mittelpunkt steht die 17jährige Wendy Everly, die es nie geschafft hat, sich vollständig in die Gesellschaft zu etablieren. Immer wieder bekommt sie Probleme in der Schule, was sie, ihren Bruder und ihre Tante dazu zwingen, umzuziehen. Nachdem ihre Mutter versucht hat, sie mit 6 Jahren zu töten, lebt sie mit den beiden zusammen, doch hält sie sie stets auf Distanz, obwohl sowohl Matt, als auch Maggie sie über alles lieben. Nach dem Auftauchen von Finn und dessen merkwürdiger Geschichte, sie sein eine Tryll, ein Kuckuckskind, welches er zurück zu seiner richtigen Familie bringen muss, gerät ihr Leben ganz aus den Fugen, da ihr schon immer irgendwie klar war, dass sie vollkommen anders ist und nicht in diese Familie hineinzupassen scheint. Nach einer gerade so verhinderten Entführung bringt Finn sie zu ihrer richtigen Familie, doch Wendy wird nicht so herzlich aufgenommen, wie sie es sich gewünscht hätte. Während sie von Matt und Maggie eine bedingungslose Liebe gewöhnt ist, kommt ihr ihre leibliche Mutter, Elora, die Königin der Tryll, vor wie ein Eisklotz. Wenn Finn nicht wäre, würde sie es keine Minute in diesem Haus aushalten. Doch auch er hat eine Aufgabe – eine richtige Prinzessin aus ihr zu machen. Wendy könnte man fast schon als „Elefant im Porzellanladen“ bezeichnen. Sie ist sehr ehrlich und direkt, obwohl sie manchmal lieber den Mund halten sollte, um sich und andere nicht ständig in Schwierigkeiten zu bringen. Oft denkt sie nicht so wirklich darüber nach, was sie tut und gerät dadurch von einem Schlamassel in den nächsten. Finn dagegen ist sehr zurückhaltend, diszipliniert und ein wahrer Gentleman, auch wenn es anfangs vielleicht nicht so gut rüberkommt. Über ihr möchte man am liebsten noch ein wenig mehr erfahren. Insgesamt kamen mir die Charaktere ein wenig blass rüber. Sie haben mich nicht fesseln können und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern, wie es sonst der Fall ist. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und lässt sich richtig zügig lesen – ich habe mich des Öfteren gefragt, wo denn die Seiten hingeflogen sind. Trotzdem kam die Spannung bei mir nicht so recht an. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Wendy erzählt. Dadurch, dass sie bis zum letzten Drittel des Buches kaum etwas über die Tryll und ihre Lebensweise erfährt, tappt man auch als Leser sehr lange im Dunkeln. Auch an dieser Stelle hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen und mehr Tiefe bei den Charakteren gewünscht. Insgesamt ist „Die Tochter der Tryll – Verborgen“ von Amanda Hocking eine nette Abwechslung für zwischendurch, welche sich schnell lesen lässt und mir als Leserin auch ein paar nette Lesestunden beschert hat.
Titel: Die 5 Leben der Daisy West
Autor: Cat Patrick
Originaltitel: Revived
Übersetzer: Anja Malich
Erscheinungsdatum: 2012
ISBN: 978-3414820617
Seitenanzahl: 304
Verlag: Bastei Lübbe (Boje)
Inhalt:
Mit gerade mal 15 Jahren hat Daisy schon eine Menge mitgemacht. Seit sie mit 4 Jahren bei einem Busunfall ums Leben kam und durch ein medizinisches Wundermittel namens „Revive“ wieder ins Leben zurückgeholt wurde, ist sie Teil des „Gott-Projekts“. Dabei werden all die Jugendlichen, die damals bei dem Busunfall beteiligt waren, regelmäßig untersucht und stets bewacht, um das Medikament genauer zu erforschen. Da Daisy schon damals ein Waisenkind war, kümmern sich die Agenten Cassie und Mason um sie. Daisy scheint das Glück als Kind nicht unbedingt löffelweise gegessen zu haben, da sie seit dem Unfall bereits insgesamt 5 mal gestorben und immer wieder mit „Revive“ zurückgeholt wurde. Nachdem sie von einer Biene gestochen wurde, gegen die sie allergisch ist, erstickt sie erneut und muss von Mason und Cassie, die sich als Rettungssanitäter ausgeben, wiederbelebt werden. Erneut folgt ein Umzug, da die Leute in der Stadt sie für tot halten. Doch in Ohama, Nebraska findet Daisy das, was sie immer versucht hat, zu vermeiden. Eine Freundin und die erste große Liebe.
Fazit:
„Die 5 Leben der Daisy West“ ist ein Jugendbuch von Cat Patrick. Ich muss gestehen – ich habe eine Dystopie erwartet und habe etwas ganz anderes bekommen. Ein sehr tiefgründiges Jugendbuch, welches sich mit dem Tod, Verlust und vorallem der Trauer auseinaner setzt. Dadurch, dass Daisy immer wieder mit „Revive“ wiederbelebt wird, geht sie dementsprechend leichtsinnig mit ihrem Leben um. Der Tod ist zwar keine angenehme Sache, doch sie hat sich an den Gedanken gewöhnt, nicht zu sterben. Der einzige Nachteil daran – Mason, Cassie und sie müssen jedes Mal umziehen, wenn ihr erneut dieses Missgeschickt passiert. Trotzdem ist Daisy ein sehr herzlicher Charakter. Wenn sie erst einmal Freunde gefunden hat, ist ihr diese Freundschaft nur umso wichtiger, obwohl ihr klar ist, dass sie sich nicht zu eng binden und nichts über das „Gott-Projekt“ verraten darf. In Ohama trifft sie an ihrem ersten Schultag auf die fröhliche Audrey. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und unternehmen immer mehr gemeinsam. Außerdem findet Daisy in Audreys Bruder Matt die erste große Liebe und die Vorstellung, Ohama verlassen und ihr Herz zurücklassen zu müssen ist für Daisy unerträglich. Doch das Glück steht nicht auf ihrer Seite, denn das Schicksal meint es wirklich nicht gut mir ihr.
Über dieses Buch möchte ich gar nicht allzu viel verraten, denn man muss es einfach selbst erleben. „Die 5 Leben der Daisy West“ ist ein sehr gefühlvoller und sensibler Roman, der sich mit dem Thema „Tod“ auseinander setzt und zeigt, wie wichtig es ist, in der Zeit der Trauer zusammen zu halten und sich gegenseitig zu stützen. Das „Gott-Projekt“ wird seinem Namen wahrlich gerecht. Durch dieses Medikament können kürzlich Verstorbene zurück ins Leben geholt werden, was normalerweise vollkommen unmöglich und Gottgleich ist. Der Tod ist etwas, über das der Mensch nicht bestimmen sollte – wenn man diesen Roman gelesen hat, wird das nur umso deutlicher. Keiner hat das Recht, in das Schicksal eines anderen Menschen unnatürlich einzugreifen – egal, ob es dem Menschen zu Gute kommt oder nicht. Umso mehr man darüber nachdenkt, desto mehr zeigt es, wie ungerecht die Welt ist und dass der Einsatz dieses Mittels die Welt ins Chaos stürzen würde.
„Die 5 Leben der Daisy West“ von Cat Patrick ist ein Roman, der noch lange in meinem Gedächtnis nachhallen wird. Unglaublich gefühlvoll, dramatisch und vorallem traurig und doch so voller Liebe. Ein wundervolles Buch, welches ich jedem ans Herz legen möchte.